Sitzung vom 05.10.2024
Vorgeschichte:
Nach den Ereignissen in Ridian wurde die Gruppe aus fünf Streitern als Helden gefeiert. Sie wurden als die Befreier, die Retter und die "Helden von Ridian" bekannt. Doch von ihrem Ruhm wussten sie zunächst noch nichts. Nach ihrem Sieg über Nercon wurden sie zurück nach Arasker teleportiert, wo ihre Reise ursprünglich begonnen hatte. N’oul, dessen schwarzes Mal nicht verschwunden war, verabschiedete sich von der Gruppe, um alleine nach einer Lösung zu suchen. Der Rest der Gruppe machte sich auf den Weg nach Vorgant, genauer gesagt in die Hauptstadt Siril.
Auf ihrem Weg dorthin wurden sie immer wieder erkannt. Erst da realisierten sie, was sie erreicht hatten und welche Bedeutung dies für die Welt hatte. Sie waren gefragter als je zuvor. Menschen baten sie um Hilfe, Städte boten ihnen freie Kost und Logis an, wenn sie sich um deren Probleme kümmern würden.
In Siril angekommen, wurde Kalael als Zeuge im Prozess gegen Zoltan einberufen. Der Rest der Gruppe begab sich zum Gasthaus "Zum Silbernen Drachenflügel".
Beginn der Sitzung:
Die Gruppe betritt das Gasthaus. Miriel geht direkt zur Theke und bestellt eine Runde Bier. Die Gäste im vollen Gastraum mustern die Neuankömmlinge. Einen Drachenblütigen sieht man ohnehin selten, doch die Gruppe war bereits weithin bekannt. Ein Fremder im Gastraum stach besonders hervor – er starrte die Gruppe geradezu an. Miriel fragte den Wirt, ob dieser die Person kenne. Der Wirt antwortete, der Mann sei ebenfalls erst kürzlich in der Stadt eingetroffen und stamme nicht aus der Gegend. Gegen eine kleine Gebühr könne die Bedienung jedoch bestimmt etwas über ihn herausfinden. Miriel versuchte zu verhandeln, indem sie betonte, dass die Gruppe noch viel trinken werde und daher die Gebühr hinfällig sei.
Inzwischen hatte sich Kiefer bereits an den Tisch des Fremden gesetzt, die Schuhe ausgezogen und der Gruppe signalisiert, sich ihm anzuschließen. Der Fremde starrte Kiefer weiter an und schien tief beeindruckt. Die Gruppe stellte sich vor, da sie annahmen, man würde sie ohnehin bereits kennen – schließlich hatten sie Nercon besiegt. Der Fremde stellte sich als Drarko die Flamme vor. Toyo konnte sich einen spöttischen Kommentar nicht verkneifen: „Schon wieder so einer…“
Drarko erklärte, er sei auf der Suche nach einem Alchemisten, der in der Lage sei, Tränke und Zauber zu wirken, die das wahre Ich eines Wesens offenbaren. Dies interessierte ihn besonders. Warum er diese Suche verfolgte, wollte er jedoch nicht preisgeben. Miriel mutmaßte laut: „Willst du ein Drache werden?“ Daraufhin schaute Drarko betreten weg. Kiefer fügte mit einem schiefen Lächeln hinzu: „Ist nicht so toll, wie du denkst.“
Die Gruppe berichtete ihm, dass sie sich derzeit in der Stadt aufhielten, weil Menschen verschwanden – genau ihr Fachgebiet. Die Bedienung brachte ihnen eine weitere Runde und erkannte die Gruppe. Sie sprach sie ebenfalls auf die verschwundenen Menschen an und erwähnte, dass immer wieder Mischwesen in der Nacht gesichtet worden seien. Man solle also vorsichtig sein. Sie erwähnte zudem, dass es im Norden der Stadt am Stadtrand einen Alchemisten gebe, der vielleicht derjenige sei, den Drarko suche.
Noch am selben Abend machte sich die Gruppe auf den Weg. Angst vor den Mischwesen hatten sie nicht. Unterwegs trafen sie auf einen Zwergenhändler, der schlecht gelaunt schien. Kiefer sprach ihn direkt an. Der Zwerg stellte sich als Bregor vor und schien wenig Interesse zu haben, etwas zu verkaufen. Nach einem kurzen Wortwechsel zeigte der Händler seine wertvollste Ware: einen Streithammer mit Zwergengesichtern an beiden Enden. Kiefer hatte Schwierigkeiten, den Hammer zu heben. „100 Goldstücke kostet er“, erklärte Bregor. „Brauche ich noch irgendetwas, um ihn heben zu können?“, fragte Kiefer. Bregor lächelte leicht: „Ach ja, dann brauchst du noch diese Handschuhe und diesen Gürtel. Jeweils 100 Goldstücke.“ Nach einigem Hin und Her, Tauschgeschäften und Verhandlungen konnte sich die Gruppe einigen, und Kiefer erwarb alles, um den Hammer führen zu können, sowie den Hammer selbst. Toyo kaufte sich noch Diebeswerkzeug und Pfeile.
Die Gruppe erreichte die Villa, die verlassen und heruntergekommen wirkte. Miriel, die das Amulett der Gedanken von Kiefer gekauft hatte, fragte, ob sie nicht erst einmal rasten sollten, um sich auf das Artefakt einzustimmen. Alle stimmten zu, und sie errichtete eine magische Kuppel, in der sie die Nacht verbrachten.
Am nächsten Morgen wollte Kiefer an der Tür klopfen, vergaß jedoch seine gestiegene Stärke durch die neu erworbenen Artefakte. Anstatt zu klopfen, schlug er ein Loch in die Tür. Sie hörten, wie sich etwas im Haus bewegte. Miriel nutzte ihr Amulett, um nach Wesen in der Nähe zu fühlen. Für einen kurzen Moment spürte sie eine Präsenz, die jedoch sofort wieder verschwand.
Kiefer öffnete vorsichtig die Tür, und sie betraten das Haus. Sie gelangten in eine Eingangshalle, von der aus eine Treppe nach oben führte und zwei Türen links und rechts der Treppe zu sehen waren. Zuerst gingen sie durch die linke Tür. Miriel schickte ein Licht voraus, und die Gruppe betrat gemeinsam den Raum. Hinter ihnen schloss sich die Tür, und sie bemerkten, dass der gesamte Raum mit Spiegeln bedeckt war. Überall spiegelten sich Abbilder der Gruppe wider. Miriel, einer Eingebung folgend, schlug mit aller Kraft gegen einen der Spiegel. Risse breiteten sich aus, und es begann, Glassplitter von der Decke zu regnen. Alle wurden von den scharfen Splittern verletzt, aber nun war die Tür wieder sichtbar. Sie verließen den Raum und gingen vorsichtiger vor.
Die rechte Tür öffnete Kiefer diesmal langsamer und lauschte hinein. Er konnte in der Ferne Geräusche wahrnehmen. Er und Miriel betraten den Raum, der sich als Bibliothek entpuppte. In der Mitte stand ein alter Sessel mit einem Schemel und einem kleinen Tisch. Auf dem Tisch lag ein Glas mit Wein. Miriel rief den anderen beiden zu, dass der Raum sicher sei. Kiefer begutachtete das Glas und roch daran. Es roch nach Eisen. Er hielt es Miriel hin, die sofort erkannte, dass es sich um Blut handelte. Sie sah sich die Bücher genauer an, um abgenutztere Exemplare zu finden, entdeckte jedoch nichts. Toyo tat es ihr gleich und stieß auf zwei Bücher: „Die Alchemie der Gestaltwandlung“ und „Erschaffung der Wesen“. Drarko wurde direkt hellhörig. Toyo übergab ihm die Bücher, und Drarko überflog sie rasch. „Hmm… viel Blut und Opfer, aber keine Transformation des wahren Ichs… schade“, murmelte er enttäuscht. Weitere Hinweise fanden sich in diesem Raum nicht, also blieben nur noch die oberen Stockwerke.
Kiefer und Miriel betraten das obere Geschoss, während Toyo und Drarko zunächst auf der Treppe blieben. Kiefer öffnete die Flügeltür zu einem großen Schlafzimmer, das in düsterem Dämmerlicht lag. Vom Eingang aus erkannten sie, dass das Bett zerwühlt war. Kiefer öffnete die Vorhänge, und Licht erfüllte den Raum. Plötzlich sprang etwas vom Bett auf und rannte schreiend zur Treppe. Es rannte Drarko um, der die Treppe hinunterpurzelte. Toyo versuchte ihn zu fangen, stolperte aber die letzten Stufen hinunter. Miriel betrachtete das Zimmer genauer und schlussfolgerte: „Hier leben Vampire. Blut, Spiegel und… anscheinend Orgien, wenn man sich hier so umschaut.“ Sie ging zum Bett und bemerkte, dass das Laken blutgetränkt und klebrig war. Die Kugeln an den Bettpfosten schienen schief zu stehen. Kiefer trat näher, riss eine der Kugeln ab und entdeckte einen Hebel. Miriel rief Toyo herbei. Er untersuchte den Mechanismus und legte den Schalter mit einem Stoß seines Dolchs um. Es begann zu klicken. Kiefer überlegte kurz, zog dann am anderen Pfosten und betätigte auch diesen Schalter. Das Bett versank im Boden und enthüllte eine Treppe, die in den Keller führte.
An der Tür angelangt, nutzte Miriel ihr Amulett, um herauszufinden, ob sich jemand im Raum befand. Sie hörte die Gedanken eines Wesens, das sagte: „Kommt doch herein…“
Sie traten in den Raum. Ein schwarzhaariger Mann stand dort und lächelte: „Na sieh mal an, neue Versuchskaninchen, und das ganz ohne, dass ich nach ihnen schicken musste… Ihr werdet wunderbare Mischwesen ergeben.“
Kiefer fragte, was er damit meine, doch das schien den Mann in keinster Weise zu beeindrucken. Zwei Vampirbräute tauchten auf und griffen an.
Der Kampf begann.
Miriel ging im Kampf kurzzeitig bewusstlos zu Boden, wurde aber von Kiefer geheilt und kämpfte weiter. Auch Toyo war am Rande der Bewusstlosigkeit, konnte sich jedoch noch auf den Beinen halten. Es war ein harter und knapper Kampf, doch die Gruppe konnte den Sieg erringen.