Die vier erwachten, und die Gestalt war verschwunden. Es standen drei neue Gestalten vor ihnen, und daneben befand sich ein offenes Portal.
„Ich bin Kallira, wir haben euch hier bewusstlos gefunden. Was ist euch passiert?“
Sie erzählten die Geschehnisse des vergangenen Tages und kamen zu dem Entschluss, sich erst einmal zusammenzutun. Sie verbanden das schwarze Auge auf der Hand. Keiner von ihnen wusste, was es bedeutete und was es bewirken würde. Jedoch wollten und mussten sie es herausfinden. Sie gingen durch das Portal.
Sie kamen in einem dunklen Tempel an. Dieser schien schon lange verlassen zu sein. Er bestand aus Sandstein, und es leuchteten mehrere grüne Kugeln mit einem unheimlichen Licht. Miriel berührte eine und wurde direkt geschockt. „Man sollte die hier, glaube ich, nicht berühren. Es tut echt weh!“
Ielenia kam an einen Brunnen, in dem eine undefinierbare Flüssigkeit war. Als sie näher kam, erschreckte sich eine Hand heraus und versuchte, sie zu greifen. Sie konnte gerade noch ausweichen. Kalael feuerte einen Feuerball auf den Brunnen, und dieser fing tatsächlich an zu brennen und zu schreien.
Nach kurzer Zeit fanden sie den Ausgang aus dem Tempel: eine schwere steinerne Tür, die sich mit etwas Kraftaufwand öffnen ließ.
Sie verließen den Tempel und standen in einer sengenden Hitze in einer Wüste. Zunächst konnten sie nichts Auffälliges erkennen, aber nach ein paar unbedachten Schritten merkten sie, dass sie nicht alleine waren.
Hyänen griffen sie an. Das Lachen und Jaulen der Hyänen lockte noch ein weiteres Wesen an, das nicht gut gesinnt schien. Es hatte einen brennenden Kopf und war über zwei Meter groß.
Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Azer zu bezwingen. Sie folgten dem Weg, der in der Ferne eine Stadt erahnen ließ. Kallira erkannte diese. Sie war schon einmal hier gewesen. Es war eine Oasenstadt an der westlichen Grenze von Vorgant.
Sie kannte die Menschen hier und leitete alle zu einem Haus, in dem ein Freund von ihr leben sollte. Leider trafen sie niemanden an. Die ganze Stadt war wie ausgestorben. Sie versuchten, die Tür aufzubrechen, aber die Brechstange blieb stecken. Kiefer brach dann durch das Fenster ein. Sie fanden sich im Haus wieder und teilten sich in zwei Gruppen auf.
Toyo, Kiefer und Ielenia gingen ins Obergeschoss, Kalael, Miriel und N’oul gingen in den Keller. Im Keller fanden sie eine versteckte Kammer mit nützlichen Gegenständen: Tränke, Proviant und Kugeln für N’ouls Waffe. Auf dem Tisch im Keller lag ein altes stumpfes Schwert und ein alter Schild. Sie konnten damit nichts anfangen, nahmen aber alles mit.
Die drei im Obergeschoss fanden versteckt im Schrank unter ein paar Kisten einen Brief, der wohl an Kallira gerichtet war.
Im Brief stand:
| An denjenigen, der dies findet:
Sie sind hier...
Wir haben den Tempel gefunden.
Sie dürfen ihn nicht erreichen.
Morgath hat uns gefunden.
Falls sie die Karte erlangen, wird das nicht gut ausgehen.
Wir werden versuchen, sie aufzuhalten, auch wenn es das Letzte ist, was wir tun.
Sie darf es nicht erreichen.
Auch wenn das Schwert stumpf scheint, wird es schneiden wie Papier in der richtigen Hand.
Bitte tut, was getan werden muss.
Feruan |
Dieser Brief stellte sie vor ein Rätsel. Sie dachten, es könnte etwas mit dem stumpfen Schwert zu tun haben. Jeder versuchte sich daran, bis dann N’oul den Schwertheft hart schlug und dieser sich löste. Sie fanden eine Karte zu einem Tempel. Dies könnte der Ort sein, den Feruan in seinem Brief erwähnte, den sie nicht erreichen dürfen.
Es wurde eine kurze Rast eingelegt, und sie machten sich dann auf den Weg zum Tempel.
Dort angekommen, kamen sie zu einem Höhlengebilde, in dem der Tempel lag.
Am Eingang war eine Halle mit Sarkophagen, manche von ihnen zerstört, manche noch intakt. Eine Statue stand in der Mitte. N’oul versuchte, einen zu öffnen, scheiterte aber. Kiefer hat einen aufbekommen, fand dort aber nichts. Weiter hinein fanden sie einen Raum mit einem Altar, alten Büchern und einer Truhe. Ielenia wollte die Truhe öffnen, aber diese entpuppte sich als eine Mimik. Die vermeintliche Truhe öffnete die mit Zähnen besetzte Klappe und griff Ielenia an. Alle kamen ihr zu Hilfe und bezwangen die Mimiktruhe. Sie suchten in ihr nach etwas Wertvollem, fanden aber erst nach einiger Zeit in den Eingeweiden eine rot glühende Kugel. Sie reichten sie herum, um zu schauen, ob jemand etwas in ihr erkennen konnte. Als Kallira sie in der Hand hielt, wurde sie plötzlich in die Luft gezogen. Die anderen sahen, dass sie von einer anderen Tiefling-Frau am Genick hochgehoben wurde. Sie entzog Kallira etwas, das nach Energie aussah, und sie fiel regungslos auf den Boden.
„Ich bin Morgath, danke, dass ihr mich hierher geführt habt. Euer Mahl scheint ja wirklich praktisch zu sein. Und danke, dass ihr meine Schwester zu mir gebracht habt. Gleich zwei Probleme gelöst.“
Hinter ihr lösten sich vier Akolyten, und der Kampf begann.
Die Akolyten konnten schnell außer Gefecht gesetzt werden. Der Kampf gegen Morgath war erbitterter. Sie wurde zwar niedergestreckt, jedoch verschwand ihre Leiche, und es entstieg ihr ein Geist, der sich nicht so einfach bezwingen ließ. Nach Versuchen mit physischen Angriffen, die jedoch keine Wirkung zeigten, konnte Miriel mit ihrem heiligen Feuer sie niederstrecken.
-Ende der Sitzung-