Nachdem sie die Wüste durchquert hatten und Kallira wieder erwecken konnten, zogen die sechs in die Stadt, die sie in der Ferne sehen konnten. Sie schauten sich direkt nach der nächsten Taverne um, um dort einzukehren. Sie baten den Wirt um das Gericht des Tages und etwas zu trinken. Sie fragten die Gäste, wo sie sich befinden und was es mit der Stadt auf sich hat. Während des Ganzen beobachtete ein kleiner Junge die Gruppe und traute sich irgendwann an sie heran. Er erkannte Kalael und wollte ein Autogramm haben. Dieser zog sich die Kapuze mehr ins Gesicht und versuchte, sich noch mehr zu verbergen. „Ich weiß nicht, von wem du redest. Geh wieder weg.“
Die anderen bestärkten ihn und schickten den Jungen wieder weg. N’oul und Kiefer gingen zu einem Mann an der Bar, um ihn auszufragen. Er erzählte, dass der Zirkus seit langem wieder in der Stadt wäre. Dieser hatte sich schon lange nicht mehr hergetraut, weil es das letzte Mal einen „Unfall“ gab. Einer der Artisten hatte ein Haus abgefackelt. Es kam keiner zu Schaden, aber trotzdem hatte der Zirkus dadurch einen schlechten Ruf bekommen.
Die Blicke fielen auf Kalael.
„Ich weiß nicht, wovon da gesprochen wird...“
Er versuchte, den anderen eine Geschichte aufzutischen. Jedoch erkannte Toyo die Lüge, behielt dies aber für sich.
N’oul fragte den Mann an der Bar, ob es hier irgendetwas zu tun gibt, um Geld zu verdienen. Dieser zeigte auf einen Mann, der am Tisch saß und trüb dreinblickte.
Kiefer und N’oul gingen ohne zu zögern an den Tisch und fragten ihn, wobei er denn Hilfe braucht. „Mein Sohn ist verschwunden! Er wollte in die Katakomben unter der Stadt. Es heißt, dass dort ein immenser Schatz versteckt sei, aber es passiert immer wieder, dass von dort Menschen nicht wiederkommen.“ N’oul hörte nur „immenser Schatz“.
„Wie viel bekommen wir denn, wenn wir ihn wiederfinden?“ fragte N’oul. „Ihr bekommt alles, was ich besitze, wenn ihr ihn mir lebend wiederbringt. Ich würde euch endlos dankbar sein.“
Nachdem sie alle gegessen hatten, machten sie sich mit dem Vater auf den Weg in die Katakomben. Er führte sie in eine Gasse. Dort war ein Gullydeckel, den sie heraushievten. Kalael schaute sich nochmal um, bevor sie hinunterstiegen, und sah in der Ferne wieder den Jungen. Er fluchte in sich hinein und stieg hinab.
Unten fanden sie einen großen Raum vor. Es waren kleine Hütten zu sehen und ein riesiges Loch, in das das Abwasser hineinfloss.
Toyo traute sich vor, um den Raum zu erkunden. Er erblickte zwei Männer, die vor einer großen Hütte miteinander sprachen.
Miriel kam von der anderen Seite, um die beiden anzusprechen. Diese erschraken und gingen direkt zum Angriff über.
„Was habt ihr hier verloren?!“
Einer war ein Feuermagier und einer beschwor Blitze. Sie kämpften und Kiefer wurde stark getroffen und war bewusstlos. Nachdem die beiden besiegt waren, rannte Kallira zu ihm und heilte ihn. Er kam wieder zu sich. Miriel gab ihm auch nochmal etwas Kraft zurück. Toyo hatte es auch sehr mitgenommen, er war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, konnte aber mit Tränken wieder fit gemacht werden.
Sie inspizierten das große Haus und fanden dort Waren, die wohl zum Verkauf angeboten werden sollten. Diese waren beschriftet. Ielenia und N’oul bedienten sich reichlich. N’oul nahm den Unsichtbarkeitsring, den Trank der Verwirrung und den Trank der Hydration. Er steckte sich den Ring an und dieser verschwand sofort. „Was ist das denn für ein Mist?!“
Ielenia nahm den Stab der Zerstörung und das Schwert des Richters. Sie schwang das Schwert des Richters. Es sprach eine Stimme: „Der nächste Richter ist 2 km entfernt.“ Sie schaute enttäuscht und sagte den anderen, dass es einfach ein Schwert ist, das die Entfernung des nächsten Richters angibt. Dann schwang sie den Stab und dieser zerfiel zu Asche. Kiefer fing an zu lachen. „Magische Scam-Artikel!“
Diese Gegenstände sollten wohl für viel Geld verkauft werden und die Käufer würden relativ spät bemerken, dass diese unnütz sind.
Kiefer fand eine Katze, die sich auf einer alten Matratze hingelegt hatte. Sie ließ sich vom Kampf nicht aus der Ruhe bringen. Er versuchte, sie zu streicheln. Die Katze erschrak und rannte gegen das nächste Haus. Sie lag benommen am Boden. Miriel lief sofort zu ihr, um sie zu heilen. Die Katze fing an zu schnurren und schmiegte sich an Miriel. Kiefer nutzte seine Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen, und näherte sich ihr. „Was hast du hier erlebt? Kam dir hier irgendwas komisch vor?“
Die Katze berichtete davon, dass sich ab und zu Menschen hierhin verirrten und von den zwei Magiern ausgeraubt und in das Loch geworfen wurden. Es geht wohl noch tiefer in die Katakomben. Entweder durch das tiefe Loch oder es gibt noch einen Geheimgang durch eines der Fässer an der Wand.
Sie stiegen durch das Fass, was sie noch tiefer in die Katakomben führte. Sie gingen einen langen Gang entlang. Als sie dann in einer Höhle ankamen, bemerkten sie nicht, dass jemand fehlte. Kallira war nicht mehr da. Sie untersuchten die Höhle und fanden dort überall Leichen herumliegen. An einer Stelle stapelten sie sich auf einem großen Haufen und waren schon in einem fortgeschrittenen Verwesungsprozess. Miriel und Kiefer fanden einen Jungen in einem roten Wams und mit dunklen Haaren. Dies schien der verlorene Sohn zu sein. Er atmete noch, war aber sehr schwach. Miriel heilte ihn und er erlangte kurz das Bewusstsein. „Flieht, er wird kommen...“ In dem Moment, wo Ielenia eine Barriere durchschritt, spürten sie die Präsenz eines Wesens. Inmitten der Höhle, vor einer Statue, entstand durch Rauch ein Wesen. Das Wesen fing an, etwas in einer fremden Sprache zu sagen, und die Leichen um sie herum fingen an, sich zu bewegen. Es erweckte die Toten und befahl ihnen, die Eindringlinge anzugreifen.
Es begann ein erbitterter Kampf. Die Toten ließen sich abwehren, jedoch konnte das Schattenwesen durch keinen physischen Angriff verletzt werden. Die Feuermagie von Kalael und die Magie von Miriel schafften es dennoch, ihm Schaden zuzufügen. Das heilige Mondlicht von Miriel schwächte es so weit, dass Kiefer es mit seinem verzauberten Streithammer treffen konnte. Sie besiegten das Wesen. Was von ihm übrig blieb, war nur Rauch und eine schwarze Perle. Kiefer legte diese schwarze Perle in die Opferschale vor der Statue. Diese fiel dann in eine Einbuchtung und es klickte. Die Statue bewegte sich und öffnete ihre Robe. Es waren vier Gegenstände dort versteckt. Sie erkannten diese Gegenstände sofort, weil sie legendär waren. Toyo nahm das Stirnband der Intelligenz, was ihm nach einer Einstimmungszeit hohe Intelligenz verlieh.
Ielenia nahm den Zauberstab der Angst, dieser verlieh ihr die Fähigkeit, ihre Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen.
Kiefer nahm das Medaillon der Gedanken. Er konnte damit die Gedanken anderer wahrnehmen.
Kiefer nahm die eiserne Flasche. Diese besaß die Macht, ein Wesen in sich zu bannen. Dieses kann dann bei Bedarf herbeibeschworen werden, das Wesen ist eine Stunde freundlich gesinnt und befolgt Befehle. Nach dieser Stunde jedoch erlangt es wieder Kontrolle über sich selbst.
Kiefer nahm den Jungen, den sie zuvor schnell in Sicherheit gebracht hatten, über seine Schulter und sie gingen tiefer in die Höhlen.
-Ende der Sitzung-